Ein kurzer geschichtlicher Abriss

Der namentliche Ursprung unserer Gemeinde geht auf Walpert von Helbere und seine Brüder zurück, deren Existenz in der Urkunde vom 19.06.1155 niedergeschrieben wurden. Die ersten Siedlungsformen sind jedoch wesentlich älter und lassen sich 4000 - 5000 Jahre zurück verfolgen.
Helbra war bereits zu Zeiten des Walpert von Helbere ein Kirchendorf was für eine gewisse Bedeutung des Ortes und eine dauerhafte Besiedelung spricht. Das Bauerndorf Helbra wurde geprägt durch die Existenz von 3 großen Gütern, die nur noch in Resten erkennbar sind. Umfangreicher Waldbesitz gehörte zur Gemeinde und schlägt sich bis heute im Wappen (3 Linden) nieder.

Ab 1500 erfolgte ein stetiger Wandel vom Bauerndorf zur Wohnstätte der Bergknappen und schließlich ab 1870 fast explosionsartig zum Industriestandort. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich von 1870 bis 1914 um das 10 Zehnfache, soll heißen 1914 lebten 10.000 Menschen in Helbra. Diese Bevölkerungszahl blieb bis 1990 nahezu konstant.
Zeugnis dieser Entwicklung sind die Wohnungsbauten aus den jeweiligen Zeitepochen. Beginnend mit den Familienhäusern im Bereich der Hütte und im Dorfkern. Voigtsplan mit seiner rechtwinkligen Straßenanordnung, die Holzhaussiedlung aus der ersten Hälfte der fünfziger Jahre bis zu den Neubaublöcken auf der Lehbreite (die letzten Blöcke entstanden in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts) wurden von jeder Generation typische bautechnische Spuren in der Ortsansicht hinterlassen.
Mit dem Zusammenbruch der Industrie im Mansfelder Land setzte eine kontinuierliche Auswanderung ein, die dazu führte, dass Helbra derzeit weniger als 5000 Einwohner hat.

Viele kleine Halden, Reste von Fördergerüsten, brache Industrieareale und das Gelände der ehemaligen August Bebel Hütte zeugen vom dramatischen Wandel den unser Ort in den letzten Jahren unterworfen wurde. Das Schaffen neuer Arbeitsplätze durch Industrieansiedlungen ist nur partiell gelungen.

Die Entindustriealisierung der Region brachte jedoch eine deutliche Verbesserung der Umweltbedingung, schaffte Raum für die touristische Nutzung der Vorharzregion. Ein Ziel dem sich auch unser Förderverein verschrieben hat.

Einige geschichtliche Bemerkungen zum Standort unserer Servicestation:

Der jetzige See hat seinen Ursprung in einer Braunkohlegrube (genannt "Anna"), welche bis zur Schaffung einer Eisenbahnverbindung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die zahlreichen Dampfmaschinen mit Brennstoff versorgte. Schnell wurde das geflutete Restloch (welches übrigens von Quellen aus dem benachbarten Restloch "Karoline" gespeist wird) ein beliebtes Erholungs- und Ausflugsziel. Eine Gaststätte, ein Bootssteg und Umkleideeinrichtungen für den Badebetrieb wurden geschaffen. Mehrere Wochenendhäuser entstanden, wovon einige Besitzer sogar in der Bezirksstadt Halle ihren Hauptwohnsitz hatten. Leider gelang es der Gemeinde nicht, das beliebte Gaststättenobjekt nach der Wende zu erwerben. Totaler Verfall und Abriss waren die Folge.

Der Dornröschenschlaf endete im Jahr 2004. Kreisverwaltung, Gemeinde und der Förderverein schufen eine Servicestation, eine Wetterschutzhütte (mittlerweile ein Treffpunkt der Jugend) und eine Übernachtungsmöglichkeit.

Zurück zur Startseite